Sie will mehr als ein paar Gramm
Die Aktivistin Philine Edbauer kämpft seit Jahren für eine Cannabis-Legalisierung. Nun soll ein Gesetz beschlossen werden. Doch ist sie am Ziel? Oder profitieren die Falschen?
Philine Edbauer muss selbst kurz grinsen, als sie den Satz laut ausspricht: »Cannabis ist nicht so meins.« Dabei dreht sich ihr Berliner Alltag zurzeit ständig um Cannabis. Die 33-Jährige kämpft seit vielen Jahren für eine Legalisierung. Nun beginnt tatsächlich eine neue Politik in Sachen Gras. Und auf diese Entwicklung hat Edbauer mehr Einfluss gehabt als mancher deutsche Parla- mentarier. Voraussichtlich nächste Woche will der Bundestag die erste Stufe der Cannabis- Legalisierung beschließen. Doch jetzt, da es so weit ist, jubelt Edbauer nicht. Das Gesetz macht ihr jedes Mal, wenn sie weitere Details liest, mehr Bauchschmerzen.
Exakt vier Sätze haben SPD, Grüne und FDP zu Cannabis in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. »Wir führen die kontrollierte Ab- gabe von Cannabis an Erwachsene zu Genuss- zwecken in lizenzierten Geschäften ein«, lautete der erste. Er markierte eine Zeitenwende. Seit über 30 Jahren gibt es die Kampagne »Keine Macht den Drogen«. Noch 2020 warnte die damalige Bundesdrogenbeauftragte, die CSU- Politikerin Daniela Ludwig, Cannabis sei kein Brokkoli – und wurde dafür belächelt. Denn gleichzeitig haben immer mehr Menschen Cannabis konsumiert, Verfolgung und Bestra- fung überforderten die Behörden. Am 12. April 2023 verkündete Gesundheitsminister Karl Lauterbach deshalb: Mit neuen Gesetzen werde er die Behörden entlasten, die Drogenkrimina- lität eindämmen und den Gesundheits- und Jugendschutz verbessern….
… den ganzen Text gibt es hier bei ZEIT online. Erschienen ist er in der gedruckten Ausgabe am 15. Februar 2024.